Das Pferd wurde bereits vor tausenden von Jahren im Krieg eingesetzt. Im Militär wurde dem Pferd körperlich einiges abverlangt, da es nicht nur als Transportmittel, sondern auch als Waffe eingesetzt wurde. Für diese Funktion musste das Pferd dem Reiter gehorchen, schnell reagieren können und aufmerksam sein.
Aus der Richtlinie H.Dv.12., die für die Ausbildung der Militärstaffel aufgestellt wurde, stammt der erfolgreiche Dressursport, welcher sich daraufhin über die Jahre weltweit verbreitet hat.
Ziel der Dressur ist es, das Pferd durch das Reiten unterschiedlicher Übungen in Schritt, Trab und Galopp zu gymnastizieren, gesund und fit zu halten, sowie das Potenzial des Pferdes in den Grundgangarten voll auszuschöpfen.
Die Skala der Ausbildung ist eine von der FN entworfene Richtlinie, welche die aufeinander aufbauenden Phasen bei der Ausbildung des Pferdes veranschaulicht und beinhaltet die wichtigsten Rahmenbedingungen für das korrekte Gymnastizieren des Pferdes.
Das Gleichgewicht und die Durchlässigkeit des Pferdes sind dabei das übergeordnete Ziel der Ausbildungsskala.
Die Punkte der Ausbildungsskala sind Folgende:
In der Ausbildung durchläuft das Pferd die folgenden, aufeinander aufbauenden Phasen:
Zu Beginn kommt die Gewöhnungsphase, worauf die Phase der Entwicklung der Schubkraft kommt. Zum Schluss entwickelt das Pferd die Tragkraft.
Gewissermaßen bauen die Phasen aufeinander auf, können aber auch parallel verlaufen. Trotzdem ist zu empfehlen, die Reihenfolge der Punkte der Ausbildungsskala einzuhalten, da gewisse Punkte, wie Anlehnung und Losgelassenheit die Voraussetzung für spätere Phasen, wie das Erarbeiten der Tragkraft bilden.
In Dressurprüfungen führt das Pferd die geforderten Bewegungen sehr elegant und grazil unter seinem Reiter aus. Nicht umsonst ist die Dressur auch als Synonym für den Tanz zwischen Reiter und Pferd bekannt.
Dressurprüfungen finden im weiß eingezäuntem Dressurviereck mit den Maßen 20x 40m statt. In internationalen Prüfungen und Prüfungen hoher Klassen hat das Dressurviereck die Maße 20x 60m. Normalerweise besteht der Boden aus Sand oder aus Gras. In der Prüfung wird dann eine im Vorhinein bekanntgegebene Dressuraufgabe geritten, welche aus unterschiedlich, aufeinanderfolgenden Aufgaben und Lektionen besteht.
Eine weitere Form der Dressurprüfung ist eine Kür, welche in der Regel durch Musik unterstützt wird. Im Gegenteil zur klassischen Dressuraufgabe ist die Reihenfolge der Lektionen bei einer Kür frei wählbar.
Die Prüfungen sind von Klasse E (Einstieg), über A (Anfänger), L (Leicht), M (Mittelschwer) bis hin zur Klasse S (schwer) nach ihrem Schwierigkeitsgrad gestaffelt und eine Teilnahme ist nur nach erfolgreichem Abschluss des Reitabzeichens und dem Erreichen der jeweiligen Leistungsklasse möglich.
Im alltäglichen Training trägt der Dressurreiter, ebenso wie Reiter anderer Disziplinen eine Reithose, ein bequemes Oberteil, einen Reithelm und Dressurstiefel. Zur Verfeinerung der Hilfen nimmt er oftmals Sporen und eine Dressurgerte zur Hilfe.
Auf dem Reitturnier gibt es hingegen streng vorgeschriebene Kleidervorschriften. Niedergeschrieben sind diese in der Leistungsprüfungsordnung.
Passende Dressurausrüstung für Reiter
Die Vorschriften der LPO besagen, dass neben einem dunklen Jackett und Stiefeln bzw. ähnlichen Chaps, eine weiße Reithose mit weiße Turniershirts mit Stehkragen (ggf. Plastron) und weiße Reithandschuhe getragen werden müssen.
Wird das Pferd dressurmäßig gymnastiziert und trainiert, trägt es einen Dressursattel. Er hilft dem Reiter eine aufrichtige und gerade Haltung auf dem Pferd einzunehmen und sorgt für optimalen Kontakt zwischen Reiterschenkel und dem Körper des Pferdes, damit der Reiter dem Pferd die unter anderem benötigten Schenkelhilfen geben kann. Die am Sattel befestigten Steigbügel unterstützen beim Geben der Gewichtshilfen.
Damit der Reiter dem Pferd die neben den Gewichts- und Schenkelhilfen benötigten Zügelhilfen geben kann, wird das Pferd in der Regel mit einem englischen/ hannoveranischen Reithalfter geritten.
Ab Dressurprüfungen der Klasse L kann der Einsatz einer Kandare vorgeschrieben sein.
Passende Dressurausrüstung für Pferde
Unter dem Sattel trägt das Pferd eine Dressurschabracken und ggf. ein Korrekturpad, sollte dies benötigt werden. In Dressurprüfungen muss das Pferd eine weiße Dressurschabracke tragen.
Um die Beine und Fesseln des Pferdes während dem Dressurtraining zu schützen, trägt das Pferd Bandagen, bzw. Dressurgamaschen und Hufglocken. Letztere schützen die Ballen des Pferdes, besonders wenn das Pferd eine aktive Hinterhand hat. In Dressurprüfungen ist das Tragen von Gamaschen, Bandagen und Hufglocken jedoch untersagt.