Der wichtigste Schutz für dein Pferd sind Transportgamaschen an den Beinen. Transportgamaschen sind dick gepolsterte, vom Huf bis meist zum Vorderfußwurzel-, bzw. Sprunggelenk heraufragende Schützer für das Pferdebein. Anders als Gamaschen, die für das Training vorgesehen sind, schützen sie auch die Fesselgelenke, das Sprunggelenk, sowie den empfindlichen Ballen- und Kronrandbereich. Durch Abrutschen auf der Rampe oder durch Tritte, die sich die Pferde im Anhänger auf engem Raum selbst zufügen, kann es ohne geeigneten Beinschutz sonst sehr schnell zu schweren Tritt- und Schnittverletzungen kommen, die eigentlich leicht vermeidbar wären. Durch die Transportgamaschen spart man sich das Anlegen von dicken Bandagierunterlagen, das Bandagieren und das Anlegen von Hufglocken an allen vier Beinen. Einfach mit dem Klettverschluss verschließbar sind Transportgamaschen blitzschnell angelegt und sollten niemals aus Bequemlichkeit vergessen werden.
Vor dem Verladen sollte dein Pferd unbedingt auf rutschfestem Boden erst einmal ein paar Runden mit den Transportgamaschen geführt werden, bis Du es zur Rampe des Anhängers bringst. Den meisten Pferden ist das Tragen der hohen Gamaschen am Anfang etwas unangenehm und so sehen die ersten Schritte damit meist aus wie bei einem Storch. Besonders junge Pferde sind durch das Tragen der Transportgamaschen anfangs oft so verunsichert, dass an Verladen gar nicht mehr zu denken ist. Gewöhne dein Pferd in einem solchen Fall schon lange bevor Du es das erste Mal verladen willst an die neue Situation. Beginne erst einmal nur mit den Gamaschen für die Vorderbeine und übe das Anlegen und Laufen auf rutschfestem Boden, bis es zur Routine wird, bevor Du die Schützer für die Hinterbeine das erste Mal anlegst.
Wenn das Pferd beim Verladen oft rückwärts rennt, nutzen manche Reiter gerne eine Trense oder ein Halfter mit Führkette zum Verladen. Dies erscheint auf den ersten Blick vielleicht sinnvoll zu sein, ist aber in Wirklichkeit sehr gefährlich!
dein Pferd sollte niemals mit Trensen und schon gar nicht mit Führkette verladen werden. Wenn dein Pferd plötzlich rückwärts zieht und die Rampe wieder herunterrennt, zieht sich eine Führkette blitzschnell zu und kann dein Pferd in Panik versetzen. Da eine Führkette nicht darauf ausgelegt ist zu reißen, hat eine solche Situation nicht selten zum Überschlag eines Pferdes mit schweren Verletzungen geführt! Eine Trense ist aus demselben Grund ungeeignet.
Dein Pferd darf grundsätzlich nur mit einem gutsitzenden, gepolsterten Halfter verladen werden, sowie mit einem Strick mit Panikhaken. Ein solcher Strick löst sich von allein, wenn dein Pferd in Panik gerät. So lassen sich schwere Verletzungen bei Pferd und Reiter vermeiden. Wenn dein Pferd die Rampe hoch gegangen ist und im Anhänger steht, sollte die Heckstange ruhig, aber zügig von einem Helfer verschlossen werden, während dein Pferd im Anhänger beruhigt und gelobt wird. Erst danach darf dein Pferd mit dem Führstrick im Anhänger angebunden werden. Schneller geht es mit speziellen Anbinder für den Anhänger, oder in dem man einfach dauerhaft einen Strick mit Panikhaken mit einem pferdesicheren Knoten im Anhänger anbringt. So kannst Du dein Pferd ganz einfach mit dem Panikhaken des Strickes im Anhänger anbinden und den Führstrick entfernen. Die Länge des Anbinde Strickes sollte so gewählt werden, dass dein Pferd bequem an das Heunetz kommt, aber keine Gefahr besteht, dass es in den Strick hereintritt.
Natürlich möchtest Du deinem Pferd die Fahrt im Anhänger so bequem wie möglich machen. Dazu gehört auch, dass Du dafür sorgst, dass dein Pferd weder schwitzt noch die Gefahr besteht, dass es sich in der Zugluft erkältet. Bei sehr kühler Witterung, oder wenn dein Pferd sehr geschwitzt hat ist es deswegen notwendig eine Abschwitzdecken während der Fahrt aufzulegen. Diese Decke darf unterwegs auf keinen Fall rutschen, deswegen sollte sie sehr gut sitzen, die Brustschnalle muss sicher verschlossen sein und der Schweif sollte durch den Schweifriemen gezogen werden. Besonders rutschfest sind Abschwitzdecken, die bereits einen integrierten Bauchgurt haben. Eine Abschwitzdecke ohne eine solche Vorrichtung kann man aber auch mit einem elastischen Deckengurt nachrüsten.
Dasselbe gilt auch für Fliegendecken. Besonders im Sommer ist dieser Fliegenschutz wichtig. So kann dein Pferd wesentlich entspannter im Anhänger stehen während der Fahrt oder auf dem Turnierplatz. Die Verwendung eines Sprays gegen Mücken und Bremsen ist ebenfalls sinnvoll.
Da das Verladen nicht nur für dein Pferd, sondern auch für Dich selbst nicht ganz ungefährlich ist, musst Du unbedingt eigenen Verletzungen vorbeugen. Dass man niemals einen Stall ohne Reitstiefel betritt sollte selbstverständlich sein. Besonders beim Verladen passiert es auf engem Raum im Eifer des Gefechts schnell, dass dein Pferd aus Versehen auf einen Fuß tritt. Ohne festes und für das Reiten geeignetes Schuhwerk endet dieses "Versehen" deines Pferdes eventuell schnell im Röntgenraum des nächsten Unfallarztes. Selbst wenn dein Pferd noch so brav ist, wer mit Sandalen verlädt riskiert schwere Verletzungen am Fuß.
Außerdem nicht fehlen dürfen Reithandschuhe. Sollte dein Pferd unverhofft rückwärts laufen sind deine Hände so vor schweren Schürfverletzungen geschützt. Auch wenn Du Handschuhe trägst: den Strick darfst Du Dir natürlich trotzdem niemals um die Hand wickeln. dein Pferd hat ein Vielfaches deiner Kraft und würde Dich auf jeden Fall mitziehen. Das Tragen eines Reithelme beim Verladen ist aus Sicherheitsgründen ebenfalls empfehlenswert.
dein Pferd soll die Fahrt besonders angenehm in Erinnerung behalten. Deswegen solltest Du dein Pferd unter Hilfe von einigen Leckereien für jeden ruhigen Schritt nach vorne belohnen. Im Anhänger schließlich muss dein Pferd eine besondere Leckerei erwarten, z.B. ein Futtereimer mit Mash. Wenn Du das Verladen trainierst empfiehlt es sich dein Pferd die ersten paar Mal nur im Anhänger zu füttern, eine Weile auf dem Anhänger stehen zu lassen und dann wieder auszuladen. Erst wenn das zur Routine geworden ist, solltest Du das erste Mal mit dem Anhänger fahren.
Während der Fahrt wäre es gut, wenn deinem Pferd jederzeit ein gut gefülltes Heunetz zur Verfügung stehen würde. Die stetige, langsame Aufnahme von Futter beschäftigt und beruhigt dein Pferd. Einen großen Eimer solltest du auf der Fahrt immer dabeihaben, um deinem Pferd unterwegs Wasser anbieten zu können oder es füttern. Einige Pferde trinken ungern fremdes Wasser. Nimm in einem solchen Fall einfach das Wasser aus deinem eigenen Stall mit oder mische das fremde Wasser mit einem Spritzer Apfelsaft, um den Geschmack zu verfälschen. In den Sommermonaten empfiehlt es sich ebenfalls deinem Pferd unterwegs Elektrolyte unter das Futter zu mischen, um starkes Schwitzen wieder etwas auszugleichen.