Beim Longieren stehst du in der Mitte und bewegst dich mit den Bewegungen deines Pferdes während es sich in einem Zirkel um dich herumbewegt.
Unter besten Bedingungen kannst du dein Pferd auf einem Longierzirkel mit griffigem Boden longieren. Der Durchmesser des Longierzirkel sollte idealerweise 14-16 Meter betragen. Natürlich kannst du dein Pferd auch auf jedem beliebigen Reitplatz oder in der Reithalle longieren.
Damit das Longieren eine positive Auswirkung auf die Gesundheit und die Bemuskelung deines Pferdes hat, ist es wichtig, dass sich dein Pferd vorwärts – abwärts bewegt, seinen Kopf fallen lässt und dabei seinen Rücken aufwölbt. Idealerweise schafft dein Pferd dies ohne Hilfszügel.
Sollte dein Pferd hingegen noch Schwierigkeiten haben in Anlehnung zu laufen, kannst du es hierbei mit geeigneten Hilfszügeln unterstützen. Der unterstützende Ausbinder verhilft deinem Pferd seinen Rücken aufzuwölben und sich vorwärts - abwärts zu dehnen.
Häufige Tempowechsel bzw. Übergänge und Handwechsel (kann alle 5 Minuten erfolgen) sorgen für verbesserte Kondition, gezielten Muskelaufbau und Abwechslung beim Longieren.
Die Arbeit mit einem Kappzaum bietet den Vorteil, dass du dein Pferd ohne Ausbinder noch pferdefreundlicher longieren kannst und ihm dadurch möglichst natürlich in die korrekte Dehnungshaltung und Biegung verhelfen kannst. Wenn du dein Pferd mit Kappzaum longierst, offenbart dies zudem relativ klar den Trainingszustand deines Pferdes, da es sich frei an der Longe bewegen kann und nicht durch einen Ausbinder unterstützt wird. Da ein Kappzaum jedoch recht scharf auf das Genick und die Halswirbelsäule deines Pferdes einwirken kann, solltest du behutsam damit umgehen, um deinem Pferd nicht zu schaden. Natürlich kannst du dein Pferd mit Kappzaum auch ausbinden.
Welcher Kappzaum ist geeignet?
Für das Longiertraining empfiehlt sich ein Kappzaum aus weichem, glatten Leder, dessen Riemen längenverstellbar sein sollten. Um die empfindlichen Nervenbahnen zu schützen, sollten zwei Finger zwischen dem Jochbein und dem Nasenriemen Platz haben.
Zum Longieren benötigst du selbstverständlich eine Longe. Diese erhältst du aus Gurtmaterial mit Stegen oder weichem Nylonmaterial. Hier musst du selbst wissen, was besser und angenehmer in deiner Hand liegt. Die Longe hilft dem Pferd in Innenstellung zu kommen und sollte im Gebiss der Trense immer unter dem Hilfszügel eingehakt werden, solltest du diese verwenden. Beim Kappzaum hingegen wird die Longe in der Regel am mittleren Ring des Naseneisens befestigt.
Alternativ kannst du auch über die Verwendung einer Doppellonge nachdenken. Diese wird in beide Seiten des Gebisses eingeschnallt und ebenfalls in beiden Händen gehalten. Dadurch kannst du dein Pferd vom Boden aus noch besser stellen und biegen. Ein weiterer positiver Effekt ist die Aktivierung der Hinterhand, welche durch die Begrenzung der äußeren Longe erreicht wird.
Kleiner Tipp: Longiere dein Pferd auf jeden Fall mit Reithandschuhen, damit du im Falle eines Durchrutschens der Longe keine Verbrennungen an den Händen erleidest.
Als verlängerten Arm kannst du eine Longierpeitsche benutzen, welche aus verschiedenen Materialien (Glasfasermodelle sind sehr leicht) gefertigt sein kann.
Der Longiergurt verfügt bestenfalls Ringe seitlich am Bauch, sowie auch nach oben aufsteigend Ringe, die das Einschnallen von Hilfszügeln in verschiedenen Positionen ermöglichen.
Ob du deinem Pferd Beinschutz anlegst oder nicht, musst du abwägen und einschätzen können. Prinzipiell ist es natürlich vernünftiger präventiv zu arbeiten. Du kannst an der Longe normale Hartschalengamaschen, sowie Hufglocken verwenden, oder auch Bandagen mit oder ohne Bandagierunterlagen, um die empfindlichen Ballen und Beine deines Pferdes zu schützen.